In 54 Stunden von der Idee zum Food Startup

Am vergangen Wochenende fand das Startup Weekend Food in Heilbronn statt. Dabei konnten innovative Foodies und Gründungsinteressierte ihre Ideen vorstellen. Diese wurden in einem Pitch am Freitagabend vor dem Auditorium präsentiert und anschließend die spannendsten Themen zur Bearbeitung ausgewählt. Die kurzfristig zusammengestellten Teams hatten dann 2 Tage Zeit, die Idee in Form eines Geschäftsmodells inklusive Prototypen zu konkretisieren.

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Nachdem sich die Teams zusammengefunden hatten, wurden Freitagabend und Samstagvormittag anhand des Business Model Canvas die Ideen ausformuliert. Welchen Mehrwert bietet das Produkt oder der Service? Welchen Kundengruppen werden angesprochen? Wie verdient das Unternehmen Geld? Diese und weitere Fragen werden im Geschäftsmodell-Design mit Annahmen diskutiert. Einige Teams entwickelten daraufhin ein Minimum viable product (MVP), das dazu dienen soll, die wesentlichen Annahmen mit den potentiellen Kunden zu validieren.

Anschließend wurden diese Annahmen auf der Straße mit Kundeninterviews validiert. Viele Gründer begehen häufig den Fehler, ein Produkt zu entwickeln, was sie selbst gut finden, es aber keinen Markt und keine Kundennachfrage dafür gibt. Dies soll durch die Validierung und Adjustierung des Geschäftsmodells (pivot) verhindert werden, da ohne Kunden kein tragfähiges Geschäftsmodell entstehen kann.

Sonntag wurde dann an der Pitch-Präsentation und ggf. an den optimierten Prototypen gearbeitet. Insgesamt traten 8 Teams zum Pitch an.

Fitti Food liefert Gerichte für Fitness Junkies

Neben dem Job und der Zeit im Fitnessstudio haben viele Menschen wenig Zeit einzukaufen und zu kochen. Dieses Problem möchte Fitti Food lösen und liefert portionierte Boxen mit den Zutaten oder vorgegarte Gerichte nach Hause. Die Kunden bekommen auf Basis Ihres Trainings-Ziels (z.B. Muskelaufbau) ein von Ernährungsexperten zusammengestelltes Gericht.

 

Miovio bringt den Bio-Bauern in die Stadt

Das Team von Miovio möchte den Bezug zum regionalen Bio-Bauern herstellen. Die Kunden können über eine Plattform die Lebensmittel beim Bauern bestellen und bekommen es direkt nach Hause geliefert. Das besondere: es werden zusätzlich regionale Rezepte für die Zubereitung der Einkäufe mitgeliefert.

 

Meet & Eat verbindet unbekannte Menschen beim Abendessen

Viele Singles oder Touristen möchten nicht allein ihr Abendessen genießen. Da möchte Meet & Eat helfen und stellt eine Plattform für Hobbyköche bereit. Über eine Website oder die App registriert sich der Gastgeber, wählt das Datum, Teilnehmerzahl und die Uhrzeit aus. Anschließend bekommt er ein Rezept und die Einkaufsliste zugesendet. Die Gäste, die allein in einer neuen Stadt oder zu Gast im Urlaub sind, melden sich über die Plattform beim Gastgeber an und zahlen einen Beitrag für das Essen und eine Gebühr an Meet & Eat.

 

9 Wines vereinfacht die Weinauswahl

Häufig steht man vor dem Weinregal und ist als Laie mit der Auswahl völlig überfordert. Da setzen 9 Wines an. Das Team möchte die Komplexität des Weinangebots reduzieren und bietet 9 verschiedene Sorten an. Diese Standardweine decken den Geschmack des Ottonormalverbrauchers ab und heben sich durch die großen Ziffern auf dem Etikett ab. So findet der Kunde immer schnell seinen Lieblingswein, egal in welcher Stadt oder welchem Land.

 

Sushi Ninjas erfinden Sushi neu

Die Sushi Ninjas haben die Sushi-Rolle erfunden. Ähnlich einem Wrap wird eine große Rolle mit Reis, Fisch und Gemüse mit einem Nori-Blatt umhüllt. Das Team hat bereits erste Stores in Thüringen eröffnet und sucht weitere Partner und Investoren für ihr Wachstum. Der Store ist gerade mal 3×3 Meter groß und kommt mit einfacher Küchentechnik aus, da nichts erwärmt werden muss. Die Produktion findet zentral statt.

 

Kistenkartoffel macht die Kartoffel wieder attraktiv

Die Kartoffel gehört zu Deutschland wie das Bier. Der Sack Kartoffeln verursacht jedoch Schmutz im Auto beim Transportieren oder beim Lagern in der Küche.  Das Team von Kistenkartoffel möchte das ändern und liefert einen Kartoffelspender im praktischen Kistenformat. Auf den Kisten sind saisonale Rezepte und Geschichten zum Erzeuger aufgedruckt, um Inspiration für die Zubereitung zu geben.

 

Gabanzo liefert vegane Gerichte und Produkte

Gabanzo aus Dänemark möchte Food Boxen nach Hause liefern. Alle Zutaten sind rein vegan. Zusätzlich kann man sich auf einer Plattform mit gleichgesinnten über Zutaten und Erfahrungen austauschen. Langfristig wollen die Dänen auch eigene Produkte entwickeln und vertreiben.

 

Bagel Boy liefert amerikanisches Frühstück nach Hause

Das amerikanische Frühstück mit Bagels liefert Bagel Boy. Das Sortiment umfasst 13 verschiedene Basis-Bagels von süß bis herzhaft, alle sind rein vegan. Das Team möchte Kooperationen mit bestehenden Lieferdiensten eingehen, um ihre Produkte zu vertreiben. Dadurch werden freie Ressourcen der existierenden Anbieter zur Frühstückszeit genutzt und Investitionen reduziert.

Anschließend an die Pitches mit Fragerunde der Jury wurden die Gewinner des Abends gekürt.

Den „Best Pitch“ lieferte Kistenkartoffel. Mit viel Leidenschaft und Authentizität überzeugte das Team die Jury von ihrem Produkt. Gleich in zwei Kategorien setzte sich das Team von Meet & Eat durch. Sie präsentierten die innovativste Idee und errungen den Gesamtsieg des Weekends. Die Leidenschaft und Energie war deutlich zu spüren und färbte auf die Jury und die Coaches ab.

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Auch wenn nicht alle Teams an ihrer Idee weiterarbeiten werden, sind bereits einige erfolgreiche Unternehmen aus den Startup Weekends hervorgegangen. Wir empfehlen allen Gründungsinteressierten im Food Sektor mindestens einmal an einem Startup Weekend teilzunehmen. Alle Videos von den Pitches gibt’s hier.

Sie möchten ein Startup Weekend in Ihrer Stadt organisieren oder mit Food Startups in Kontakt treten? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

About the Author

ist ausgebildeter Kaufmann im Einzelhandel und studierter Wirtschaftsinformatiker. Er hat über acht Jahre globale Unternehmen aus verschiedenen Industrien bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle und Optimierung ihrer Aufbau- und Ablauforganisation beraten. Seit 2013 beschäftigt er sich mit Trends im Food Sektor und der nachhaltigen Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln und hat daher das Veggie Dinner in Düsseldorf ins Leben gerufen. Ihn faszinieren vor allem natürliche Ernährungs- und Gastronomiekonzepte wie Vegan, Clean Eating, Raw Food und Farm-To-Table. Außerdem beobachtet er permanent den schnell wachsenden Markt der FoodTech und AgTech Startups. Seit 2016 betreibt er das Fast Casual Network.

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